Mahlzeit

Mahlzeit. Mahlzeit! 'Tschuldigung. Mahlzeit. Was können die Herren empfehlen? Mahlzeit. Viel zu teuer, das Schnitzel. Mahlzeit. Immer der selbe Kram an der Salatbar. Mahlzeit! Bolognese gibt's da drüben. Mahlzeit. Ist das voll heute wieder. Mahlzeit. Schönes Wochenende.

Mittwoch, 9. November 2011

Wind Of Change



Was ist normal, was ist krank? Was ist KollegeEins (Der Selbstgerechte)? Er macht sich mal wieder seine Gedanken. Zum Wochen-Motto.

Dithmarscher Kohlwoche
Kohl ist gesund, enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Das Wintergemüse aus der Region ist außerdem sehr vielseitig. Fünf verschiedene Gerichte haben wir für Sie zusammengestellt.

Kommt die Kohlwoche einfach nur so, jetzt, wo die Euozone am Scheideweg steht, oder gibt es da einen tieferen Sinn? Nicht auf den ersten Blick ersichtlich, aber bei genauem Hinsehen... KollegeEins (Der Selbstgerechte), wie kaum ein zweiter versiert im Erkennen verborgener Zusammenhänge, reimt zusammen:

Der Landstrich ziemlich weit links oben,
den fünf Gerichte heuer loben,
dort leben außer Schafen
die Leute aus Dithmarschen,
ihr Kohl macht eine stürmisch' Stimmung
dreht Windräder zur Stromgewinnung
die pusten fort aus seinem Amte
den Bunga-Bunga Commandante
denn merket, faule Südland-Blagen
der Norden, der hat jetzt das Sagen

Dienstag, 25. Oktober 2011

Biene Maya



KollegeEins (Der Selbstgerechte), bekannt für seinen scharfen Blick über den Tellerrand nicht nur zwecks Begutachtung der weiblichen Kantinenbesucher, in großer Sorge. Ist das Ende der Speiseangebotswoche 43 der Auftakt des Weltuntergangs?

Die Fakten:
  • Das Motto der Woche: "Wilde" Woche
  • Indianer galten einst als Wilde - zu den Indianern zählen auch die Maya
  • Seriöse Wissenschaftler sind sich einig: Der Maya-Kalender endet am 28. Oktober 2011 -  und nicht etwa am 21. Dezember des (dann ja womöglich gar nicht mehr eintretenden) Folgejahres
  • Was das bedeutet, zeigt trotz fehlerhafter Benennung Roland Emmerichs Doku-Drama "2012" (Stichwort Erdkrustenverschiebung)
  • Am 28. Oktober endet auch die wilde Speiseangebotswoche 43
  • Die umgangssprachliche Formulierung für den Weltuntergang: Die Welt geht baden
  • Das finale Gericht der Speiseangebotswoche 43: Wildgeschnetzeltes „Baden-Baden“ mit Birne, Preiselbeeren und Spätzle

Der letze Maya-König war kein Schlaffi
Mit Namen hieß er al-Gadaffi
Sein Tod der ist ein Zeichen
Die alte Ordnung wird nun weichen
Heimlich verscharrt wurd' er in Baden-Baden
Gleich neben Inka-Fürst Bin-Laden

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Pfanntomas bedroht die Welt



Urlaub vorüber, Heimkehr pünktlich zur Woche der Internationalen Pfannengerichte. Die dazugehörige Verlautbarung mit einem starken ersten Satz, dann aber mit drastischem Spannungsabfall:

Pfannengerichte sind weltweit beliebt. Wir haben Ihnen einige Klassiker – von der indonesischen Bratnudelpfanne mit Gemüse und Shrimps – Spieß bis zur Schupfnudel – Weißkohl – Pfanne mit Kassler
in dieser Woche zusammengestellt. Guten Appetit!

War ist da los, soll was verschwiegen werden?
Offensichtlich, das zeigt das Studium des Wochenspeiseplans im PDF*-Format zum Ausdrucken. Fünfmal Pfanne, zweimal Schwellenländer-Schlick (Indonesische Bratnudelpfanne mit Gemüse und Shrimps – Spieß & Indische Curry – Gemüse – Pfanne mit Hähnchenspieß und Joghurt), dreimal Diverses - und KEIN Pfannen-Gyros (mit Kraustsalat, Tsatziki und frischem Fladenbrot/Pommes Frites. Hervorragend im Zusammenspiel mit rohen Zwiebeln und Knoblauch-Öl vom täglich-frische-Pasta-Stand).

Die Anti-Griechenland-Stimmungsmache zieht weite Kreise.

Und ein Verdacht keimt auf: Stecken da die Euro-Spalter KollegeZwei (Der Spekulant) und KollegeVier (Der Bremsklotz) dahinter? Der Erstere, noch im Urlaub, doch schon wieder in der Stadt, der Zweite, direkt vor Ort - spinnen sie gemeinsam eine teuflische Intrige? Haben sie die Pfannenwochen-Planer mit ihrem Griechen-Hass infiziert? KollegeEins (Der Selbstgerechte) verzweifelt, da auf sich allein gestellt. KollegeDrei (Der Ostdeutsche) krankheitsbedingt abwesend - gibt er schon auf und den Kampf um Griechenland verloren?
Oh armes, ausgebootetes Hellas.

Der Grieche - stolz und frei geboren
Hat bei der Pfannenwoche nichts verloren
Die meidet lecker Pfannen-Gyros
Entsetzen nicht nur auf der Insel Milos

Dienstag, 11. Oktober 2011

Der Atem der Geschichte (Classic, Medium, Still)

Urlaub muss sein. KollegeEins (Der Selbstgerechte) eine Woche ohne professionelle Bespeisung. Anders als die Spalter KollegeZwei (Der Spekulant) und KollegeVier (Der Bremsklotz) couragiert. Macht sich Wochenspeiseplan auf elektronischem Weg zugänglich. Schock. Warum gerade jetzt, in dieser einen arbeitsfreien Woche?

Aktionswoche mit Fürst Bismark
In dieser Woche bieten wir Ihnen mit unserem Partner Fürst Bismarck ein besonderes Angebot: Täglich erhalten Sie zu einem Gericht ein Getränk von Fürst Bismark (0,5 L) zum Aktionspreis von 7,50 € (zzgl. 0,25 € Pfand). Natürlich können Sie die Getränke auch einzeln zu den anderen Speisen erwerben.


In Flaschen abgefüllt in der Kantine
der Fürst bewahrt die gute Miene
Salbei-Kaninchen, Schinken und Kürbisrisotto
gibt's für siebenfünfzig - mit Bismarck's Otto
sechsfünfundneunzigt sind's ohne Kombi-Angebot
dem Kanzler doch egal, er ist längst tot.


Mittwoch, 5. Oktober 2011

Angespannte Personalsituation


Es ist nicht, wie es sein sollte.

Vorgestern: Heute geschlossen.

Gestern: Zerfallserscheinungen. KollegeZwei (Der Spekulant) und KollegeVier (Der Bremsklotz) mit verschärften Spaltungstendenzen - im Urlaub. Angekündigt, aber wenn so weit, dann doch ein Schock. Verlustängste kommen hoch.
KollegeEins (Der Selbstgerechte) und KollegeDrei (Der Ostdeutsche) gehen in die Offensive. Zwei Spitzen. Team Bulding à la carte: zweimal Hirtenhacksteak mit Fetakäse gefüllt, Tsatsiki, Krautsalatgarnitur und Tomatenreis.
KollegeEins (Der Selbstgerechte) mit Extravaganzen. Verzicht auf Tsatsiki. Feiges Motiv: Furcht vor FreiberuflerinEins' (Die Baronin) hypernervösen Reaktionsmustern bezüglich Ausdünstungen. Strafe für das auch dem Küchenpersonal gegenüber unsolidarische Verhalten: abendliches Treffen mit FreiberuflerinEins (Die Baronin) entfällt.
Moral von der Geschicht:
Verzicht' auf Ziki nicht.

Heute:
Es ist nicht ganz so, als würde der Boden hinweggerissen, aber schwanken tut er dann doch etwas: Mittag erst um zwanzig nach zwölf. Zwanzig Minuten später. Muss sein, klar. Wegen Pflichterfüllung seitens KollegeDrei (Der Ostdeutsche). Angespanntes Warten durch KollegeEins (Der Selbstgerechte).
Kantine dann eigentlich wie immer, aber viel Fremde. Da heißt es: selbstsicher und entschlossen Auftreten, das hinterlässt Eindruck.
Beeindruckend das Speiseangebot. KollegeEins (Der Selbstgerechte) ohne Zögern. Gebackene Calamari mit Cocktailsauce, Salatbeilage und Baguette. Eine Entscheidung, zu der KollegeEins (Der Selbstgerechte) bereits im Laufe des Vormittags beim Studium des wöchentlichen Speiseangebots tendiert hatte. Professionell seine Vorbereitung, solide seine Menüwahl, routiniert die Zubereitung.
KollegeDrei (Der Ostdeutsche) überrascht mit der bekanntlich im wöchentlichen Speiseangebot nicht aufgeführten Pasta des Tages - und landet einen Coup: zwei Fleischspieße, nicht nur einer. Dazu südfranzösische Kräuter, Gemüse, Spaghetti und nicht kurze bunte, und so Sauce. Eine sichere Hand dann beim Entspießen der Stücke und ihrem Platzieren auf dem Teller - KollegeDrei (Der Ostdeutsche) hat einen Lauf.
Weite Sicht, klare Standpunkte - im Tischgespräch überzeugen beide: ganz schön kompliziert, das mit den Griechen. Könnte schief gehen. Schwer, da richtig durchzublicken. Zwei Dreier müssen noch mal her. Bloß nichts abschenken. Morgen wieder um zwölf.

Freitag, 30. September 2011

Flora-Soft


Feierliche Stimmung bereits am Morgen. Deutschland gedenkt.
Der Tag des Butterbrotes.
In der anhängigen Cafeteria kostenlose frische Frankenlaib-Brote mit Festtags-Bestrich. KollegeDrei (Der Ostdeutsche) im Bevorratungsmodus - die alten Reflexe sitzen tief.

Ein Freitag, der es in sich hat. Die seit Dienstag immer dienstags in der anhängigen Cafeteria offerierte Currybratwurst vom Havelländer Apfelschwein feiert Großraum-Premiere. Neuerliche Wissensoffensive via Wurfzettel.

Das Havelländer Apfelschwein ist ein artgerecht gehaltenes Schwein, welches im Laufe seines Lebens neben regionalem Futter mit Apfelresten gefüttert wird. Die Apfelreste haben eine sehr positive Wirkung auf die Darmflora und somit unmittelbar auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere. Herkömmliche Schweine scheiden bestimmte Geruchsstoffe aus und lagern diese beim Suhlen im Fett wieder an. Durch die Fütterung mit Apfelresten werden diese Stoffe gebunden und können nicht mehr über die Haut aufgenommen werden. Dadurch behalten das Fleisch und die Schwarte des Havelländer Apfelschweins den besonders arttypischen Geschmack.

Erneute Spaltungsaktivitäten: KollegeZwei (Der Spekulant) zieht es nach außerhalb. Wo, wer, warum - keine Erklärungen. Was bleibt ist Fassungslosigkeit.

KollegeEins (Der Selbstgerechte), KollegeDrei (Der Ostdeutsche) und KollegeVier (Der Bremsklotz) rücken um so enger zusammen. Der Naturdarm des Havelländer Apfelschweins als einendes Band der Freundschaft.
KollegeDrei (Der Ostdeutsche) punktet mit fundierter Kritik (sinngemäße Wiedergabe):

Mehr kross, geritzt, mit knusprig' Pellen-Splittern sollt' sie sein,
die softe Currywurst vom Havelländer Apfelschwein.

Das sitzt. KollegeEins (Der Selbstgerechte) ist beeindruckt, auch vom Ketchup-Fleck auf der erst am Morgen aufgetragenen Oberbekleidung.
Ein Freitag, der in Erinnerung bleibt.

Mittwoch, 28. September 2011

Für meine gute Freunde


"Kippt Griechenland, scheitert der Euro, scheitert Europa" (Udo Jürgens). Da heißt es ohne wenn und aber, Zeichen zu setzen. Und da gibt es auch keine Diskussionen - und somit auch keine Putenkeule mit Estragonjus, Erbsen, Möhren und Kartoffelgratin; keine Canneloni mit Ricottafüllung, Tomatensauce und Salargarnitur; und schon gar keine knusprige "Bayerische Wiesn-Küch"- Riesenschweinshaxe mit Biersauce, Krautsalat und Bauerbrot (die mit ihrem ausgeglichenen Haushalt); sondern natürlich den Griechischen Bauernteller mit verschiedenen Fleischsorten, Tsatsiki, Pommes Frites und (im Speisewochenplan nicht aufgeführtem) Krautsalat. Nachhaltig wie die hellenistischen Reformen dank Verwendung feinsten Knoblauch-Granulats. Es sind eben auch die kleinen Gesten, die zählen - da sind sich KollegeEins (Der Selbstgerechte) und KollegeDrei (Der Ostdeutsche) solidarisch einig. Nicht so die selbstbezogenen EU-Spalter KollegeZwei (Der Spekulant) und KollegeVier (Der Bremsklotz): zweimal Salatbar, zweimal ein Schlag ins Gesicht der um ihr finanzielles Überleben ringenden Wiege der Demokratie, zweimal ein Nein zur großen europäischen Idee. Sonst schon eine schwache Wahl, heuer einfach nur schäbig und erbärmlich.